- Prof. Dr. Ute Klammer, IAQ – Universität Duisburg-Essen / FGW-Kollegium
- Ulrike Sommer, RuhrFutur / FGW-Kuratorium
Keynote „Demokratische Teilhabe in Zeiten der Partikularisierung“:
- Prof. Dr. Armin Schäfer, Universität Osnabrück
- Ingrid Brodnig, Autorin des Sachbuchs „Hass im Netz“
- Serap Güler, Staatssekretärin für Integration im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW
- Prof. Dr. Andreas Zick, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung / FGW-Kollegium
- Moderation: Stephanie Rohde, WDR 5
Rechtspopulistische Bewegungen und Argumentationsmuster gewinnen in Europa und den USA laufend an Terrain. Parallel zu den Mainstream-Medien entsteht im Netz eine erhebliche Subkultur basieren auf Ressentiments, Fake News und offener Hetze gegen ethnische und religiöse Minderheiten sowie gegen Frauen und politisch Andersdenkende. Was sich online beobachten lässt, schlägt sich auch auf der politischen Bühne in Wahlerfolgen nieder. Dabei ergibt sich ein beachtenswerter Zusammenhang: In Nordrhein-Westfalen konnte die AFD, sowohl bei der Landtagswahl als auch bei der Bundestagswahl in jenen Gebieten überdurchschnittlich punkten, in denen Arbeitslosigkeit, Armut und soziale Ausgrenzung verdichtet auftreten. Ähnliche Befunde gelten für den Zulauf zum Rechtspopulismus in Frankreich und Österreich bei Wahlen in diesem Jahr, sowie für die US-Präsidentschaftswahl und das Brexit-Referendum im Vorjahr. Welche Rolle spielt die soziale Desintegration für das Voranschreiten des Rechtspopulismus? Handelt es sich primär um ein kulturelles Phänomen oder kann eine verstärkte soziale Integration dazu beitragen dem Rechtspopulismus den Nährboden zu entziehen? Welche Maßnahmen könnte die Politik ergreifen, um den sozialen Zusammenhalt zu stärken? Was kann die Landespolitik dazu beitragen?
- Dr. Hagen Lesch, Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.
- Prof. Dr. Thorsten Schulten, Hans-Böckler-Stiftung
- Moderation: Maja Brankovic, FAZ
Die letzten 20 Jahre brachten erhebliche Veränderungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt mit sich. Die Tarifbindung hat an Bedeutung verloren und ist in Westdeutschland von 76% im Jahr 1998 auf mittlerweile unter 60% zurückgegangen. Die Agenda 2010 und die Hartz IV Reformen bedeuten einen eruptiven Veränderungsschub am Arbeitsmarkt. Die Reformen trugen einerseits zu einer Reduktion der Arbeitslosigkeit bei, beförderten andererseits eine Ausweitung atypischer Beschäftigungsverhältnisse sowie ein Anwachsen des Niedriglohnsektors. Mit 1. Januar 2015 trat ein Mindestlohn in Kraft der u.a. die Härten der großen Arbeitsmarktreformen abmildern sollte. Wie ist der arbeitsmarktpolitische Mix der letzten 20 Jahre einzuschätzen? Ist der deutsche Arbeitsmarkt aktuell zu stark oder zu wenig stark reguliert? Ist die derzeitige Regulierungslage am deutschen Arbeitsmarkt im Hinblick auf soziale und gesellschaftliche Integration eher förderlich oder hinderlich?